WISPoP 2020

WISPoP – Potsdamer Preis für Wissenschaftskommunikation 2020

 

Die lange Geschichte der „Wende“. Lebenswelt und Systemwechsel in Ostdeutschland vor, während und nach 1989

 

Dr. Kerstin Brückweh, Clemens Villinger und Kathrin Zöller
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

 


 

WISPoP 2020

Die „Wende“ im Gespräch – Geschichtswissenschaft vor Ort: Wie haben Menschen die letzten Jahre der DDR, die friedliche Revolution und den Systemwechsel erlebt und gestaltet? Wie wird heute daran erinnert? Das alles untersuchten die Historikerinnen und Historiker Dr. Kerstin Brückweh, Clemens Villinger und Kathrin Zöller vom Leibniz- Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) unter anderem in zahlreichen Gesprächen mit Menschen aus der ehemaligen DDR für ihr Projekt Die lange Geschichte der „Wende“. Lebenswelt und Systemwechsel in Ostdeutschland vor, während und nach 1989.

Und die Forschungsergebnisse? Die wurden in einem außergewöhnlichen Kommunikationsformat – einer Dialogreise – an den ostdeutschen Untersuchungsorten nicht nur präsentiert, sondern zusammen mit den Zeitzeugen vor Ort diskutiert. Aus den dabei geführten Gesprächen entsteht zusammen mit einem in einfacher Sprache gehaltenen Schriftgespräch zwischen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, der Arbeit einer Fotokünstlerin und eines Journalisten ein Buchprojekt.

Jurybegründung

 

Das Projekt von Dr. Kerstin Brückweh, Clemens Villinger und Kathrin Zöller überzeugte insbesondere mit der Breite und Art der Kommunikation. Neben der Wissenschaft wird hier vor allem der Mensch ins Zentrum gerückt und es findet ein direkter Austausch auf Augenhöhe statt. Auch wenn die Einbindung von Zeitzeugen für die zeithistorische Forschung an sich nicht ungewöhnlich ist, werden diese durch Frau Dr. Brückweh und ihrem Team nicht lediglich als Informationsquellen für gezielte Recherche betrachtet. Die Autoren gehen über das eigentliche Forschungs- und Buchprojekt hinaus und wirken mit großem Engagement auf eine sehr aktive Auseinandersetzung und Diskussion ihrer Forschungsthemen vor Ort hin. Dabei nutzen sie interaktive und für die intendierte Zielgruppe gut durchdachte Kommunikationsformate und machen glaubhaft, dass die Kommunikation selbst ihnen neben der Forschungsarbeit ein originäres Anliegen ist und nicht nur Mittel zum Zweck.

 

Texterstellung, Diskussion von Forschungsfragen und -schritten sowie die Präsentation der Ergebnisse findet über den gesamten Projektzeitraum unter den Augen und mit Beteiligung der Öffentlichkeit statt. Diese ist damit nicht nur Zielgruppe des Erforschten, sondern durchweg Teilhaber und – wenngleich mit wissenschaftlicher Expertise geleiteter – Akteur des Projekts. Die vielfach geforderte Citizen Science wird hier vorbildlich dialogisch gelebt: die Beteiligten werden nicht nur als Datenlieferanten gesehen, sondern lernen selbst durch ihre aktive Einbindung in die Forschung den wissenschaftlichen Arbeitsprozess aus erster Hand kennen. Durch das Einbinden einer journalistischen und künstlerischen Perspektive in das Buchprojekt findet eine Betrachtung statt, die über die rein fachliche Arbeit hinausgeht und dazu beiträgt, eine höhere Aufmerksamkeit und Reichweite für die Forschungsergebnisse zu generieren.

 

 

 

 

Die Shortlist für den WISPoP 2020

 

Dr. Kerstin Brückweh (Team)
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)
Die lange Geschichte der „Wende“. Lebenswelt und Systemwechsel in
Ostdeutschland vor, während und nach 1989

 

Beate Hetényi (Team)
Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
„Virtual History“ – Die digitale Rekonstruktion des antiken Forum Romanum
als wissenschaftlicher Erlebnisraum

 

Dr. Simon Schneider
Universität Potsdam
GIS für Schulen – Mit Geoinformation zur Entscheidung

 

Antonia Schuster (Team)
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Clisciety

 

 

 

1
-->
zurück zur Startseite